SPD stürzt im ARD-Deutschlandtrend auf niedrigsten Wert seit Januar – AfD steigt auf 10 Prozent

Von Jürgen Fritz

Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend bricht die SPD von 24 auf 22 Prozent ein. Zwei Punkte zulegen kann dagegen die AfD, die von 8 auf 10 Prozent steigt und jetzt auch in der ARD klar auf Platz 3 liegt.

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SPD stürzt von 24 auf 22 Prozent

Zeigt die klägliche Affäre um Eva Högl jetzt bereits erste Auswirkungen in der Wählergunst oder liegt es am Spitzenkandidaten der SPD? Was hatte man sich nicht Hoffnungen gemacht mit diesem, der in den ersten Wochen nach seiner Nominierung als wahrer Heilsbringer gefeiert wurde. Doch bisweilen hat man den Eindruck, je mehr Schulz redet, desto schlechter ist es für die Genossen. Ganz ruhig sein geht ja aber auch nicht. Mag aber auch sein, dass die Affäre um den Altkanzler Schröder mit seinem neuen Russen-Job ein wenig mit hineinspielte, der mit 500.000 US-Dollar vergütet sein soll. Auf jeden Fall sind die „Sozialdemokraten“ jetzt wieder dort, wo sie vor einem Jahr waren und auch Ende 2016 vor der Nominierung von Martin Schulz als Kanzlerkandidat im Januar.

In den letzten 15 Tagen verliert die SPD im ARD-Deutschlandtrend gleich zwei Punkte und fällt auf 22 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit Januar bei Infratest dimap, welches am 22 und 23. August 1.035 Personen telefonisch befragte. Zwar verliert auch CDU/CSU und fällt von 39 auf 38 Prozent, der Abstand der Genossen auf die Union wird damit aber noch größer und beträgt bei Infratest jetzt 16 Punkte.

AfD kann deutlich zulegen von 8 auf 10 Prozent

Der große Gewinner der letzten zwei Wochen ist dagegen die AfD, die von 8 auf 10 Prozent steigt und damit auch in der ARD klar auf Platz 3 liegt. Dies ist der höchste von ARD-Deutschlandtrend ermittelte Wert seit dreieinhalb Monaten für die „Alternative für Deutschland“. Infratest dimap bestätigt damit die positiven AfD-Umfragewerte von INSA und Yougov der letzten Tage, welche die AfD ebenfalls bei 10 bzw. bei 9 Prozent sehen.

Auf Platz 4 liegen bei der ARD gleichauf die Linkspartei und die FDP mit jeweils 9 Prozent. Die „freien Demokraten“ können sich hierbei einen Punkt verbessern. Auf Platz 6 liegen wie auch bei Wahl-O-Matrix die Grünen, welche Infratest unverändert auf 8 Prozent taxiert. Hier das ganze im Überblick:

2017-08-25

Koalitionsmöglichkeiten

Für eine Mehrheit der Sitze im Deutschen Bundestag wären wegen der 4 Prozent für sonstige Parteien circa 48 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen notwendig. Damit wären folgende Regierungskoalitionen möglich:

  • eine weitere große Koalition aus CDU/CSU + SPD: 60 %
  • eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU + FDP + Grüne: 55 %

Nah an einer Mehrheit dran wären nach den Werten der ARD:

  • SchwarzGelb: 47 %
  • SchwarzGrün: 46 %

Abgeschlagen sind dagegen folgende Optionen:

  • RotDunkelrotGrün: 39 %
  • eine Ampel-Koalition aus SPD + FDP + Grüne: 39 %

Martin Schulz wird kein deutscher Bundeskanzler werden

Wie die nächste Regierung aussehen wird, kann im Moment noch nicht abgeschätzt werden. Eine weitere GroKo und Jamaika werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit möglich sein. Aber auch Schwarz-Gelb und Schwarz-Grün haben noch reelle Chancen auf eine Mehrheit. Alle vier Optionen haben eines gemeinsam: Sie werden jeweils von der CDU/CSU angeführt. Das heißt, Angela Merkel wird nach menschlichem Ermessen als alte und neue Kanzlerin kaum noch zu vermeiden sein. Martin Schulz scheint nicht den Hauch einer Chance zu haben, der neue Regierungschef zu werden. Diese Gefahr scheint also zumindest gebannt.

Die AfD ist näher an der SPD als diese an der Union

Und übrigens, da der gerade Genannte noch immer meint, er werde doch noch die neue Nr. 1: der Abstand zwischen AfD und SPD ist wesentlich geringer (12 Punkte) als der zwischen SPD und Union (16 Punkte). Platz 2 dürfte zwar nicht ernsthaft in Gefahr sein für die Genossen. Aber noch ein paar solcher Auftritte Schulz und Eva Högl, dann könnten sich die „Sozialdemokraten“ womöglich bald unter 20 Prozent wiederfinden.

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Dieser Artikel erschien auch auf The European.

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Bilder: Grafik © Jürgen Fritz; Martin Schulz von Olaf Kosinsky [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)%5D, via Wikimedia Commons

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11 Antworten auf „SPD stürzt im ARD-Deutschlandtrend auf niedrigsten Wert seit Januar – AfD steigt auf 10 Prozent

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  2. gartnercomms

    Entscheidend ist doch leider, dass – wenn man diesen Zahlen glaubt – rund 90 Prozent der Deutschen nach wie vor den eigenen Untergang wählen wollen.

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  3. Jens Richter

    @gartnercomms
    Schon richtig, aber jetzt und hier ist es wichtig, dass eine möglichst starke und vor allem echte Oppositionspartei in den BT einzieht. Und ich hoffe, dass sich gewisse AfD-Politiker bis zum 25. September zurückhalten und keine „missverständlichen“ Reden mehr schwingen.

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  4. floydmasika

    Hat dies auf Bayern ist FREI rebloggt und kommentierte:
    In den meisten Umfragen liegt die AfD derzeit bei 10%. Für die CDU spricht außer dem unablässigen Medienjubel über Angelas Kochrezepte und dergleichen wenig. Der Schulzzug fährt im Rückwärtsgang. FDP und Linke profitieren.

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  6. Hans

    AfD wählen heißt leider SPD in die Regierung! Einzige Chance die SPD aus der Regierung zu schmeißen ist leider die FDP.
    Wenn die AfD zu groß wird wird es für Schwarz-Gelb nicht reichen.

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    1. Tanzender Berg

      Wenn Sie FDP wählen, geht alles so weiter wie bisher: noch viel mehr „Flüchtlinge“, noch mehr Familiennachzug, noch mehr Terror, noch mehr Islam, noch mehr Moscheen, noch mehr verschleierte Frauen überall, noch mehr No-go-Zonen, noch mehr Rettungspakete für korrupte griechische Politiker. Das schafft die CDU zusammen mit der FDP genauso wie mit der SPD. AfD ist die einzige Alternative.

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      1. Jens Richter

        Richtig, und die FDP wird jauchzen und frohlocken, weil sie endlich wieder mitregie^^Diäten kassieren kann. Ändern wird sich gar nichts, denn die FDP wird nichts riskieren. Zur Zeit ist die AfD nun mal die einzige grundgesetztreue Oppositionspartei. Egal, ob Groko oder nicht: es müssen endlich wieder Debatten stattfinden, vor allem Gesetzesbrüche müssen als solche benannt und nach außen kommuniziert werden. Das alles würde mit der FDP nicht stattfinden.

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    2. dissidentperspectives

      „AfD wählen heißt leider SPD in die Regierung“ Mit diesem Argument ging die SPD vor Jahren gegen Grünwähler ins Feld: ‚wer Grün wählt wählt CDU‘. Kurzfristig hat die CDU dann auch profitiert, langfristig haben linksextreme Inhalte an Einfluß gewonnen. Hätte die Linke nicht an Akzeptanz gewonnen, wären die Grünen wohl lange bei 20% gewesen.
      Ich habe die FDP als Partei lieber, befürchte aber, daß sie sich gegenüber der CDU kaum profilieren kann.

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  7. Tanzender Berg

    Herr Fritz, heute haben Sie sich aber in der Wahl des Bildes vergriffen. 😉 War da nicht mal was mit dem Guten, Wahren und Schönen?

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